Grünes Haus in Suhl
Das “grüne Haus” trägt seinen Namen zurecht. Es ist grün und es ist ein Haus. Nachdem das geklärt war, ging es daran, heraus zu finden, was uns im Inneren des Hauses erwarten würde. Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, dass der Abend mit ein paar (sagen wir peinlichen) Fotos enden würde.
Alltagsdasein hat ein neues Auto, dass von Nils auf den Namen “Partybus” getauft wurde. Mit diesem Partybus ging es dann fröhlich auf die erste Reise, doch auf dem Weg nach Suhl, regnete es wie aus Eimern und das nahezu ununterbrochen und uns wurde klar: Heute wird wohl keiner zu nem Konzert gehen. Am grünen Haus angekommen war es unmöglich vom Auto ins Haus zu kommen ohne nass zu werden. Ein paar durchtrainierte glatzköpfige Hausbewohner begrüßten uns und zeigten uns die nette Bühne die den ca. 4x8m großen Konzertsaal der WG zierte. Anschließend führte man uns in das Hauseigene Fittnesstudio in der zweiten Etage. Der Boden war komplett mit Sportmatten ausgelegt welche uns als Betten vorgestellt wurden. Das Ende unserer Führung war dann der Backstageraum. Als Catering prunkten hier eine Kiste Bier, eine Flasche Orangenlimo und eine Schale voll Obst. Aber es sollte uns heute an nichts Mangeln.
Nachdem die Reihenfolge der Bands endlich fest stand und jeder sich an den Nudeln mit Tomatensauce sattgegessen hatte, machte “Tom Castor” den Anfang.
Die Band spielte ausschließlich Coversongs was ihnen heute den Arsch retten sollte, denn sie hatten Ihren Sänger nicht dabei. Also traten sie zu dritt auf und entschuldigten sich zunächst dafür, dass sie nicht singen können, es aber trotzdem tun würden, gefolgt von der Einladung: wer einen Song erkenne, der dürfe gern auf die Bühne kommen und Ihn singen, besser würde es allemal sein. Da aber der großteil des Publikums aus Hausbewohnern und den anderen Bands bestand, wurde dieses Angebot lediglich von drei oder vier Leuten wahrgenommen. Einer davon war natürlich Chris der dieses Livebandkaraoke als warm-sing/brüll-gelegenheit nutzte.
Denn Band nummer zwei war “Alltagsdasein” und wir konnten uns Glücklich schätzen das unsere Fans gekommen waren. Wir spielten also vor den anderen zwei Bands und zwei ca dreizehnjährigen Jungs im Alltagsdasein T-Shirt die etwas unsicher zwischen all den Punks und Hardcorejungs wirkten. Man muss ja auch erstmal wissen das die zwar laut und groß sind, aber keinem was tun. Chris war so gerührt das die beiden da waren, dass er Ihnen das Feedback seines Mikrofones widmete. Die Show war ganz cool und für die paar Leutchen die da waren, war das schon eine beeindruckende Stimmung im Raum.
Als dritte Band spielte “Klartext”. Wir lauschten noch ein paar Songs doch entschlossen uns dann ins Bett zu gehen. Paul, hatte die Gage geholt und dabei noch eine große Flasche Jägermeister, als Dankeschön, dazu bekommen. Der Plan war: Jägermeister trinken und dann ab ins Bettchen. Nachdem die halbe Flasche leer war, hatten Chris und Paul allerdings keine Lust mehr zu schlafen und beschlossen nochmal zu “Klartext” runter zu gehen. Auf ein erneutes Anlegen der Kleidung wollten sie dabei verzichten. Sie hielten es für lustig in Unterhosen über die Bühne zu laufen. Nils und Ich lagen nun allein im Fitness-/Schlaf-Raum und hörten die Bässe der Anlage durch den ganzen raum wummern. Daraufhin folgte großes Gelächter und Gebrüll, und ein weiterer Basslauf mit Chris´ Stimme darüber. Die Stimmung war so toll, dass Chris einen Song von Knochenfabrik hören wollte, also ging er auf die Bühne als der Basser gerade seinen Bass ablegte, nahm Ihm diesen aus der Hand und spielte los. Als er dann auch noch dazu sang setzte der Rest der Band ein und so spielten sie noch einen zusammen.
Nils und mir war klar, dass da gerade was passiert was wir nicht verpassen wollten, also schnappte ich mir die Kamera und es ging wieder runter. Chris und Paul saßen in Unterhosen an der Bar und hatten Spaß mit allen und sich selbst. Nach ein paar Schnappschüssen zog sich auch Nils aus und es entstanden ein paar nette Fotos die man nicht in jedem Haushalt seinen Eltern präsentieren würde. (unsere facebookfans wissen welche Fotos wir meinen) Auch wenn der Top-Schnappschuss des Abends wohl lieber unveröffentlicht bleibt. Das Foto habe ich nämlich geschossen als Chris seine Unterhose auszog sie in die Menge warf und verkündete: “So, ick geh jetzt duschen”. Auch Paul und Nils hatten Ihren Pegel erreicht und beschlossen, ins Bett zu torkeln. Als ich gefragt wurde ob ich was trinken möchte, ich aber nicht wusste was ich nehmen sollte, stellte man mir etwas hin, dass ich wohl niemals bestellt hätte. Chilli-Zimt-Tequila. Es schmeckt lecker, süß, brennt im Hals und dreht. Sehr gut, aber es machte mir, nach dem Dritten, auch ein wenig Angst.
Auf der Rückfahrt hatten wir noch den Sänger von “Klartext” mit im Partybus, der uns erzählte, dass er ein Witzebuch schreiben möchte und für jeden guten Witz, den er noch nicht kennt promt 5€ zahlt. Ihr könnt euch ja sicherlich vorstellen wie die (4-5 Stündige-)Rückfahrt dann ablief. In Suhl war es schön, sowohl die Hausbewohner als auch die handvoll Besucher die da waren entschuldigten sich bei uns dafür das so wenige Leue da waren und versicherten uns immer wieder, dass dies hier nicht die Regel sei. Das häten sie aber garnicht tun brauchen denn, das magere Catering wurde durch die Bar aufgestockt, wir hatten keine Kosten, kaum schlaf, die Leute waren nett zu uns und haben gefeiert, was will Band mehr? Unsere jedenfalls nicht viel.
(derTheo)