Slubice/ 27.10.11

 Witkacy in Slubice

Unser erstes Auslandskonzert. Und wir haben sie gemolken.

Kaum irgendwo wurden wir so gut umsorgt wie hier. Der Club war riesig, mit Billardtischen, Dart, und einem Restaurant nebenan . Von diesem brachte man uns zum Essen Pizza und Piroggen (Teigtaschen mit Kartoffel-Käse-Füllung) mit hervorragender Knoblauchsauce und  einer scharfen (ähnlich wie Curryketchup schmeckende) Sauce.

Nach dem guten Essen gingen wir auf die komfortable Bühne und checkten einen recht guten Sound. „Jetzt warten“ sagte uns der Chef. Wir erwarteten auch eine Menge Publikum denn der Club befand sich inmitten eines Studentenwohnheims in dem sich 1200 Studenten hausten.

Wir spielen vor (aufgerundet) 20 Mann die auch nur desshalb da waren weil wir irgendwann dessillusioniert in den Innenhof der Anlage gingen und akustisch spielten um wenigstens irgendwen zum Konzert zu locken.

Wie sich später herausstellte sollte diese Bemühung nicht umsonst gewesen sein, denn eine junge Frau die aufgrund unserer Akustikmusik zum Konzert kam und uns später zu sich und ihren Freundinnen an den Tisch bat um den Anmachen der Tischnachbarn zu entkommen, erzählte uns das sie die Pressesprecherin des Woodstock Festivals ist und fragte uns (jetzt wo wir zusammen getrunken hatten) ob wir dort spielen wollen.

Wir waren die einzige Band am Abend was Nils dazu bewegte seine Solosongs anschließend zum Besten zu geben. Paul vergaß immer wieder dass das Publikum weder Deutsch noch Englisch sprach und irgendwie schien die Dame an der Theke uns nicht mehr zu mögen. Allerdings wussten wir nicht warum? Weil Paul sich ein paar Bier für die Nacht bunkern wollte, weil wir nicht aufhörten zu spielen und sie schließen wollte oder irgendwas Anderes. Wir wissen es nicht.

Über Nacht  waren wir in unserem Bandhotel untergebracht was wirklich cool war. Jeder hatte ein eigenes Zimmer jedoch verbrachten wir die halbe Nacht bei ein paar deutschsprachigen Studenten, tranken Wodka und unterhielten uns über Sprachen, Dialekte und Alkohol usw.

Alle waren freundlich zu uns (außer besagte Lady an der Theke) aber wir haben dennoch das Gefühl wir sind hier nicht noch einmal willkommen. Da hätte man der Sprachbarriere besser vorbeugen können.

(derTheo)