Klubhaus in Saalfeld
Sie kahmen aus allen Ecken des Landes um Saalfeld zu rocken.
In der Lieblingsedylle des alten Goethe wollten auch wir poesie in die Herzen der Menschen zaubern und Ihre Seelen mit verbalen Sonnenstrahlen umarmen.
(Sorry Goethe, Ich geb mir ja Mühe …)
Paul kam aus Greifswald angereist und pickte unterwegs Chris plus Bandequipment auf, ehe es weiter Richtung Süden ging. Nils hingegen reiste mit einer Mitfahrgelegenheit Richtung Nordost da er gerade in der Nähe von Frankfurt am Main war und Theo reiste von Gütersloh aus Richtung Südost nach Saalfeld.
Bei der Ankunft erwartete uns (abgesehen vom Rostocker High Society Buffet) das beste Catering seit langem, oder gar seit überhaupt. Wir lieben es, wenn man sich so um uns sorgt. Es gab Bannanane Erdbeeren, Melonen, Äpfel, 4 Sorten Chips (Chris hat akribisch gezählt) und jede Menge Schokoriegel zu essen und das waren nur die Beilagen. Als Hauptgericht gab es Königsberger Klöpse mit Kartoffeln, die der Koch auf jeden Fall mit sehr viel Liebe zubereitet hat, womit ich nicht sagen möchte das es versalzen war, nein es schmeckte wie bei Mutti. Nich wie bei meiner Mutti, aber dennnoch Hausmütterlich gut. Sogar eine Flasche Vodka (Ich nenne keine Marken ohne Geld zu bekommen, aber alle Russen können mir glauben wenn ich sage eine gute Sorte) hatte der Veranstalter für uns in das Eisfach gelegt, den wir auch promt leerten (mit Ihm)(gegen seinen Willen).
Den Anfang machten “Die Rinder vom Süderhof”.
Auf der großen Bühne, mit güldenem Vorhang im Hintergrund, sorgte die Combo für erste Mitgröhlrefrains. Musikalisch bleibt einem eine Mischung aus punkrock-stoner-indie im Gedächtnis und Gesänge die teilweise an die “Babychambels” erinnerten. Hier und da vermisste man zum Beispiel mal eine erkennbare Gesangsmelodie, aber ansonsten war das schon in Ordnung, was da geboen wurde.
Wir waren die zweite Band und unglaublich dankbar, dass wir die Bassanlage mitbenutzen durften. Drei Fans von uns waren schon da und machten Alarm, der Rest der halb gefüllen Halle wurd aber irgendwie nicht so richtig warm, oder hier hat sich eher die Dichterkultur angesiedelt und nicht die Headbangerszene. Von unserer Seite aus war das Konzert eines der besten seit langem, zumindest für Chris und Theo, Paul und Nils hätten sich etwas mehr Publikumseinsatz gewünscht. Wir haben durchweg positive Kritik bekommen also kann es daran ja nicht gelegen haben, ich tippe daher eher auf das Problem das mir schon bei der ersten Band auffiel: Die Mikrofone waren im Publikum kaum zu verstehen. Der Tontechniker sagte später das er das Gefühl hatte beim driten Song (Die Anderen sind Schuld) sei ein Knoten geplatzt und ab da “wurdet Ihr groß”.
Die letzte Band hieß “FeineSahneFischfilet” und war wohl die einzige Band, die schon vor Ihrem Auftritt T-Shirts verkaufte. Mal knallig mal SKAig ging es bei den Jungs richtig zur Sache. Mit Trompeter in der Band und einem pfundigen Sänger der zu entertainen wusste. Mal auf, mal vor der Bühne tummelte sich der bunt tättoovierte Fisch und lockte das Publikum, dem Bandnamen entsprechend, mal mit fettiger Sahne mal mit echten Filetstückchen.
Um ein letztes mal den leidenen jungen Werther zu zitieren:
“Ich konnte schon immer gut mit dem Pöbel”.
Wann bekommt man auch schonmal mehr als ausgemacht und das obwohl alles was ausgemacht war sowieso schon übertroffen wurde. Im Hotel angekommen waren wir dann müde von einem langen Tag, schliefen aber lächelnd ein. Danke an alle die daran Anteil trugen.
Klubhaus, wir sehen uns auf jeden Fall wieder.