Poznan – Lizard King (PL)
Ein wenig verunsichert vom Konzert in Slubice (PL) ging es weiter nach Poznan. Wie uns prophezeit wurde standen wir im Stau und bewunderten die polnischen Brücken. Chris, der nicht zum ersten Mal in Polen war, erklärte uns das hier EU-Fördergelder in einem betimmten Zeitraum aufgebraucht sein mussten und es desshalb überall in Polen Autobahnbrücken gibt aber noch keine Autobahn dazu. Die werden erst jetzt Stück für Stück gebaut.
In Poznan angekommen standen wir vor der Aufgabe den “Lizard King” zu finden und das ohne Hilfe des Navigationsgerätes weil das hier leider nicht mehr funktionierte. Und wir hätten es auch nicht gefunden wenn uns nicht ein freundlicher Pole den wir nach dem Weg fragten hingefahren hätte. Soviel Freundlichkeit hat uns umgehauen denn er führte uns ca. 4 Km quer durch die Stadt ohne dabei an seinen Spritt oder seine Zeit zu denken. Endlich angekommen zeigte sich die Stadt von Ihrer schönsten Seite. Ein wundervoller Maktplatz, ein echter Rockschuppen mit sehr viel Liebe zum Detail und ein Hostel das in zwei Minuten zu Fuß zu erreichen war.
Zunächst waren wir uns nicht sicher ob wir hier wirklich spielen sollen dennn es gab Tische direkt vor der Bühne an denen Leute sahßen und sich unterhielten.
Als wir den Manager fragen antwortete dieser: “We are not a pussy-pop-Bar”, auf unseren erneuten Hinweis: “But we are VERRY loud” gab er nur zurück: “Good”. Man wies uns darauf hin das wir so zwischen neun und zehn beginnen könnten und bis ein Uhr fertig sein mussten also planten wir zweimal unser Set zu spielen und dazwischen Nils mit seinen akustischen Solosongs auftreten zu lassen.
Zu Essen gab es ein gutes Steak und ein paar Bier und während wir die verzehrten kam der Techniker an und stellte uns eine Frage die wir noch nie von einem Techniker gehört hatten: Er fragte wie wir klingen möchten. Sofort beschlich uns die Vermutung, dass dieser Mensch sein Handwerk beherrscht und wie sich herausstellte sollten wir Recht behalten.
Das erste Konzert war einigermaßen gut. Mit einigen Schnitzern, spielten wir unser Set und waren wenig zufrieden als wir von der Bühne kamen. Der Mehrheit hatte es dennoch gut gefallen. Als Nils an der Reihe war unterbrach er seine Show schon nach wenigen Songs weil man uns mitteilte diese Musik sei zu ruhig für diesen Laden. Verblüfft betraten wir wieder die Bühne und spielten noch einmal unser Set. Es muss wieder diese Scheißegalstimmung gewesen sein, denn wir hatten schon einmal mehr schlecht als Recht, gespielt, was sollte jetzt noch schief gehen. Und siehe da, diesesmal rockten wir. Wir rissen die Leute von Ihren Stühlen und brachten sie zum tanzen. Wir überzogen sogar unsere Zeit was jetzt niemanden mehr störte.
Mit einem dicken BÄM ging ein toller Abend zu ende.
Am nächsten Tag konnten wir nicht widerstehen und aßen nochmal im “Lizard King”.
Jeder gleich zwei Menüs.
Dann ging es wehmütig Richtung Heimat nachdem sich beide Seiten (also Club und Band) versprachen das dieses nicht das letzte sondern das erste von vielen weiteren Konzerten war.
Also bis dann Poznan.
(derTheo)