Potsdam/ 12.05.12

 

Archiv in Potsdam

Potsdam gegen mich, 5 zu 2.
Alltagsdasein flüchtet vom Gelände und spielt ohne Paul.

An diesem Tag spielte der “FC Bayern München” gegen den “BVB Dortmund”, was wir aber nicht gucken konnten, da wir spontan einen Auftritt im “Archiv” zugesagt hatten, ein Laden der keinen Fernseher besaß. Auch Paul war heute nicht dabei, weil er sich schlauerweise eine Freundin gesucht hat, die genau heute Geburtstag hatte, so dass er das Spiel sicherlich verfolgen konnte. Wir hatten beschlossen, zu dritt aufzutreten und bei der Probe vor dem Gig wurde uns klar, dass es wirklich funktioniert. Zwar is der Sound etwas dünner als normal, aber ansonsten fehlte nichts Gravierendes?

Im “Archiv” gab es einen Backstageraum neben dem Schlafraum, dort standen drei Sorten Bier und jede Menge Knabberkram für die Bands zur Verfügung. Als Catering bekamen wir vegane Hamburger mit Rotkohlfrikadellen (oder Rotkrautfrikadellen), Sojamajonaise und haufenweise leckerem Veganerkram. Fazit: Kennen wir nicht, aber sehr lecker.

Nach dem Essen flüchteten wir vom Gelände, denn Chris litt so sehr unter den Umständen, dass Fußballspiel zu verpassen, dass wir kurzerhand einen Abstecher in die Stadt machten und uns die erste Kneipe mit Gruppenguck-app (also Sky und Videobeamer) suchten, um dort zumindest die letzten zehn Minuten der ersen Halbzeit zu sehen. Gerade das Bier hin gestellt bekommen, schon schossen die Borussen ein Tor und kurz vor Ende der ersten Halbzeit noch eins. Dann mussten wir zum “Archiv” zurück, weil unser Auftritt nahte.

Nils zeigte uns kurz vor dem Gig noch das Ergebnis des Spieles, (5:2 für den BVB, yeha) dann ging es los. Leider war eine Gegenveranstaltung ganz in der Nähe und das Publikum von dort kam nicht, wie erwartet, rüber zu unserem Konzert. Auch die Fußballfans ließen sich nicht blicken und so spielten wir vor einer handvoll Leuten, ein recht gutes Konzert. Wir hatten unseren Spaß, das Publikum klatschte brav, hielt sich aber ansonsten eher zurück. Chris ließ sich den Gag nicht nehmen, die zweite Band falsch anzusagen: “Wir waren Alltagsdasein und jetzt viel Spaß mit “Fist my respect”.”

Die zweite Band “Respekt my fist” lieferte Girlpower.
Drei Mädels die den Punk und das Wort als Waffen für sich entdeckt haben. Stilistisch ist da vom Sprechgesang zum Rap über Gesang bis Gebrüll alles dabei und auch an musikalischen Stimmungen decken sie die gesamte Pallette ab, mal melancholisch, mal verletzt oder verletzend, aber immer ehrlich und oft wütend. Da sieht so manche Mädchenband, die das Powerfrauenimage gewählt hat, echt alt gegen aus. Eine Band von der wir noch hören werden, wenn da nicht irgendwas gravierendes schief geht.

 

Die dritte Band haben wir leider nicht mehr mitbekommen, da wir uns auf den Heimweg machen mussten, weil der Gig ja spontan zugesagt wurde und morgen wieder Termine wargenommen werden wollten. Insgesammt war es ein netter Abend mit netten Leuten, gutem Essen und einem spaßigen Auftritt. Beim nächsten mal dann hoffentlich mit Paul und Publikum.

(derTheo)