“Klex” in Greifswald
Punk pur war wieder mal angesagt.
Um noch ein paar Leute in letzter Minute zu unserem Konzert einzuladen, haben wir auch in Greifswald wieder Straßenmusik gemacht. Die Leute die wir allerdings dadurch zum Konzert lockten, taten uns dann im nachhinein schon ein wenig Leid. Denn sie sahen drei Musiker auf der Straße, die akustisch ein paar nette Lieder präsentierten und ließen sich von dem Eintrittspreis, über gerade mal 2€ für 5 Bands, überzeugen vorbei zu schauen. Am “Klex“ angekommen, fanden sie dann den puren Punk vor. Leute mit bunten Haaren und nietenreichen Jacken zierten den Laden und die Musik war sicher nicht ganz das, was erwartet wurde, als man mittags die drei Männchen in der Fußgängerzone sah. Hätten wir Flyer für den Abend verteilt, (auf denen die 5 Bandnamen vor einem brennenden Reichstag standen) hätten wir wohl einige Missverständnisse verhindern können. Aber es hat sich zum Glück niemand beschwert, jedenfalls nicht bei uns.
Unsere Begrüßung werden wir so schnell nicht vergessen:
“Seid Ihr Alltagsdasein? Wir sind Verwahrlost.“
Vor uns spielten die “Knock out Ratten“ und die “Elendshuren“
und machten ordentlich Lärm und Pogostimmung. Sie spielten eigene Songs und coverten (übrigens teilweise die gleichen Songs was dem Publikum egal war) und wir haben gelernt das der Ausruf “Anklamm Asozial“ scheinbar etwas positives bedeutet.
Ohne diese beiden Vorläuferbands, hätte man uns mit unserem „Möchtegernpunk“ wohl von der Bühne geprügelt. So waren aber alle eingepogt und gut angetrunken und da war es dann eben nicht mehr so schlimm das die “VIP-Punks“ (wie uns manch Einer hier verächtlich betietelte) eine ganze Ecke radiotauglicher waren. Anfangs wollte keiner so recht tanzen, oder das ganze Geschehen gut finden, als wir sie aber letztendlich überzeugt hatten, entschied sich das Publikum einfach zu pogen anstatt zu tanzen. Das war irgendwie punkiger und passte ja auch irgendwie wieder.
Während “Verwahrlost“ und “Contra“ Ihre Konzerte gaben gingen Backstage die letzten Vorräte zu Ende. Und viel war so oder so schon nicht mehr da. Das vegane Chilli con Soja war so lecker, dass es noch vor dem Knabberzeug und dem Kuchen leer war. Rekordhalter war natürlich das Bier. Das war nämlich schon ausgetrunken noch ehe die letzte Band zum Soundcheck am “Klex“ angekommen war.
Ein Umstand jagte den Anderen und so kamen wir am Ende doch nicht so früh weg wie wir ursprünglich wollten, was zu Schlafmangel führte. Aber da muss man durch wenn man auf Tour ist. Wir hoffen die Gäste die dank unserer Straßenmusik in ihr erstes Punkkonzert geraten sind, haben auch Ihren Spaß gehabt und sind nicht allzu verstört ins Bett gekommen.
Man muss das einfach lieben.
(derTheo)