Nachtwanderung in Dresden
Die Dresdener machten eine Nachtwanderung und wir spielten Marathon.
Mit dem Parybus nach Süden, denn an diesem Tag gab es fünf Konzerte, alle von Alltagsdasein.
Angekommen, ärgerten wir uns das wir so spät losgefahren waren, denn beim Blick auf Dresden wurde uns klar: Hier gibt es eine schöne Stadt, von der wir nicht viel sehen werden. Unser Plan war es nämlich vor dem Konzert noch eine Stunde Straßenmusik als Werbung für das Konzert am Abend zu machen, dannach das Konzert zu spielen und am nächsten morgen früh zurück zu fahren, da Paul um 14 Uhr wieder in Greifswald sein musste. Der Gig wurde vom “Bärenzwinger” in das “Tusculum” verlegt, was dank Navi leicht zu finden war. Mit dem vollgeladenen neuen Alltagsdasein-Partybus den wir beim letzten Gig in Suhl eingeweiht hatten, erreichten wir das “Tusculum” und bauten unser Equipment auf während wir über den Ablauf der Nachtwanderung informiert wurden.
Dresdener Nachtwanderung, das bedeutet 16 Bars (nein liebe HipHopper, Clubs), einmal Eintritt zahlen, Busse fahren im 10 Min. Takt von Club zu Club, in jedem 4. Club gibt es ein Freigetränk.
Alltagsdasein teilte sich den Abend mit einem DJ und wir vereinbarten das wir abwechselnd jeweils 30-45min. spielen würden, so kahmen wir auf 4 Konzerte an diesem Abend plus der Straßengig macht einen Rekord von 5 Konzerten an einem Tag. Gott sei dank mussten wir nicht vor und nach jedem Auftritt auf und ab bauen.
Wir haben also 4 Auftritte vor wechselndem Publikum gespielt, was zeitweise komisch war. Erster Song – alle feiern, zweiter Song – alle feiern, dritter Song beginnt – alle gehen raus. Da war es Zeit, den Bus zum nächsten Club zu erwischen. Beim vierten Song spielten wir vor drei Leuten, beim fünften Song war dann wieder alles voll und am feiern, beim siebten gingen sie wieder weg usw.
Eine Erfahrung für sich. Wie uns schon der Tontechniker vor dem Gig prophezeite, ging es an dem Abend nicht um Musik, oder qualitative Soundgeschichten, sondern ums Saufen und Feiern, was wir am eigenen Leib spürten.
Wir haben dennoch unseren Spaß gehabt, denn wer schon einmal den ein oder anderen Bericht von uns gelesen hat, der weiß das das Essen und das Team sich stark auf unser Empfinden auswirken. Und das Team war großartig und hat uns lieb und freundlich umsorgt. Es gab unbegrenzte Freigetränke an der Theke, Pizza vom Italiener und genächtigt haben wir in einer Gaststätte die wohl zwischen Hotel und Hostel einzuordnen ist. Kleine Zimmer mit (stabilen) Hochbetten und ein reichhaltiges Frühstücksbuffet boten, vom american Pancake über Brötchen, Kaffee bis hin zum Müsli mit Obst, alles was das Herz begehrt.
Wir hätten gern länger gefrühstückt aber zum Einen waren wir einfach satt und die Rückfahrt war zum Anderen für 11 Uhr geplant. Wir kahmen auch pünktlich los, doch 60km vor Berlin ruckelte der Partybus plötzlich und ging schließlich aus. Wir fuhren an den rechten Rand der Autobahn und warteten auf den Ade Atze, der unseren Partybus hoffentlich wieder hinbekommen würde. Wir entschlossen uns, die Gelegenheit für ein Straßenkonzert zu nutzen, jedoch verdienten wir nicht einen Cent und verkauften auch keine CD auf der A13. Dann hielt nach einigem Warten doch noch ein Trashgourmetgelbes Auto mit der Aufschrift ADAC an und hat (unfassbar) neue Treiber für den Partybus installiert. Dannach lief der Wagen wieder jedoch nur noch auf zwei von vier Zylindern. Da steht wohl die erste Reperatur an. (Nach dem zweiten Konzert)
Es mag wohl nicht viel Werbung für uns gewesen sein, da zu spielen, da sich die Leute max. drei oder vier Lieder von uns angehört haben und dann weiter sind, mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass sich warscheinlich ein Großteil der Gäste am nächsten morgen nichtmehr an uns oder irgendwas anderes erinnern kann, dennoch hätte ich Lust unseren Rekord von 5 Gigs an einem Tag zu brechen. Auch würden wir beim nächsten Mal gern mehr von der Stadt sehen. Dresden, wenn wir uns wiedersehen haben wir hoffentlich mehr Zeit.
(derTheo)