Berlin/ 10.2.12

“White Trash” in Berlin

Geiler Laden, aber ein beschissener Backstage.

Wer im “White Trash” ein Konzert gibt bekommt ein Essen umsonst und allein dafür lohnt es sich schon dort zu spielen. Eine witzige bis freche Karte eröffnet einem ein Burgerangebot aus dem man frei wählen kann und sich sicher sein kann das, was auch immer man gewählt hat, es schmeckt. Nur bei dem Bier sollte man vorsichtig sein denn selbst die bekannten Marken haben uns nicht gemundet. Es schmeckte als wäre hier kaltes Wasser statt Eiswürfeln verwendet worden unwissend das der deutsche Möchtegernpunk, um dem reinen Biergeschmack nicht zu verfälschen, sein Bier verzehrt ehe die ersten Eiswürfel das Schmelzen begonnen haben.

Der Backstageraum war klein und mit Sofas geschmückt, nachdem jedoch alle Ihre Jacken und Instrumente dort abgeladen hatten blieb nur noch ein schmaler Gang in dem kleinen Zimmer übrig.
Von Nebenan hörte man in kurzen Intervallen ein Rasseln. Wie sich herausstellte kahm dies von einem Abflussrohr das ein Loch aufwies und die ganze Suppe spritzte aus dem Rohr, gegen die Wand und letztendlich auf das hauseigene Schlagzeug des “White Trash”. Kurz nachdem wir das entdeckt hatten roch auch schon der ganze Raum nach Scheiße. Das zog sich sogar bis vor die Bühne.

Den Anfang machten die “Nerdz” mit einigen Eigenkompositionen. Der Gesang ließ noch zu wünschen übrig aber die Musik war dafür recht souverän und gut abgestimmt gespielt worden. Backstage zeigten sich die Jungs von Ihrer netten Seite, auch wenn man nur im Notfall backstage war. Für Ihr Alter lieferten die Jungs da schon ganz gut ab.

Dann waren wir an der Reihe und der Laden hatte sich gut gefüllt ebenso wie unsere Mägen. Mit guter Laune ging es los, das Publikum war voll dabei wenn auch etwas verhalten im Punkto Mitsingen aber ansonsten wurde gerockt. Unterbrechungen gab es nur eine weil Nils sich verletzt hatte und ein Pflaster benötigte. Paul und Ich nutzten die Chance in der Zeit ein Video für die Fans auf facebook auf zu nehmen. Das Pflaster war schnell geklebt und trotz einiger Schwierigkeiten meinerseits brachten wir die Show zu einem grungigen Ende undverabschiedeten uns um Platz für die letzte Band zu machen.

Die Jungs hießen “Crunch” und lieferten fetten chrunchigen Rock mit deutschen Texten. Der Sänger dessen Bart und Liedschatten ihn wie einen Piraten aus der Karibik aussehen ließen zog die Mädels richtung Bühne und animierte durch seine bloße Präsenz plus Aufforderung die Hooklines mit zu singen. Das diese Teilweise monoton, emo oder auch daneben waren hat nicht großartig vom Gesamtcharme ablenken können. Der absolute Eyecatcher war aber die mitgereiste Lichttechnikerin die hinter Ihrem Pult mehr Bewegung an den Tag legte als alle drei Bands zusammen und Ihre Pulte wie Keyboards bediente.

Insgesamt war es ein nettes Konzert in der Heimatstadt mit netten Bands.
Der Backstage war im wahrsten Sinne des Wortes beschissen (was übrigens noch vor dem Konzertbeginn repariert wure) aber die Band Alltagsdasein überzeugt man sowieso immer dadurch das man Ihnen gutes Essen serviert und das haben wir nun wirklich bekommen.

derTheo